Heide Dahl

Winter-Märchenbild und die Liebe zu Sylt

Westerland. Wer Sylt kennt, der kennt auch die »Kupferkanne« und die mit dem Szenelokal verbundene Künstlerin Heide Dahl. Die Kuka Galerie in der Tinnumer Straße 5 in Westerland zeigt Werke der Malerin, die eine enge Verbindung zur Insel hatte.

Derzeit ist das Bild »Hänsel und Gretel« in der Galerie ausgestellt. Auf diesem Bild sind die Haltung und die Kleidung der beiden Kinder ganz typisch für Heide Dahl. Auch ihre Liebe zum Detail: die einzelnen Lebkuchen am Knusperhaus, die Eiszapfen, die einzelnen Scheite im Holzstapel vor dem Haus, im Baum ein Eichhörnchen. Und Fuchs, Reh und Hase stehen friedlich nebeneinander – was so gar nicht zur bösen Hexe aus dem Grimmschen Märchen passt, ebensowenig wie der Gesichtsausdruck der Hexe eher gutmütig wirkt. Ein rundum gelungenes Winter-Märchenbild von Heide Dahl.
Geboren 1940 in Rostock und aufgewachsen in Lübeck, wurde die Tochter eines Malers schon früh künstlerisch geprägt. Heide Dahl malte vorwiegend Landschaften, Tiermotive und Blumenbilder. Weniger bekannt sind ihre sinnlichen Aktbilder und familiäre Genremalereien. Wichtig war es der Künstlerin dabei, stets »die Stimmung des Moments einzufangen«. Ihre bevorzugte Technik ist das Aquarell. Daneben entstanden aber auch Ölgemälde. Ihre Arbeiten sind frei von Richtungszwängen und strahlen gleichermaßen Freude am Dargestellten und Melancholie aus. Eine feminine Gestaltung beschränkt sich auf zarte Farbtöne und fließende Übergänge, wobei schon einmal ein kräftiges Blau oder Rot Akzente in den Blumenmotiven setzt. Während sie die ruhigen Wintermonate weitgehend in Klausur verbrachte, um neue Werke zu schaffen oder auf Studienreisen Anregungen zu sammeln, konnte man sie im Sommer in Kampen treffen. 1974 eröffnete die gebürtige Rostockerin auf dem Gelände der legendären »Kupferkanne« eine eigene Galerie.
Mitarbeiterin Birte Barkow weiß allerlei Interessantes zu der Künstlerin und ihren Werken zu erzählen. Geöffnet ist die KuKa Galerie Freitag und Sonnabend jeweils von 14 bis 17 Uhr. Eine Übersicht der Werke und weitere Infos gibt es unter www.kuka-galerie.de.