Schutzstation
Wattenmeer

Seltener Mondfisch auf Sylt gestrandet

Vor einigen Tagen wurde bei einem Strandspaziergang auf Höhe der Tetrapoden am Hörnumer Weststrand ein angespülter und offenbar frisch toter Mondfisch gefunden. Das Team der Schutzstation Wattenmeer barg den seltenen Fund, um ihn zur weiteren Verwendung zunächst einzufrieren. Hierzu Dennis Schaper, Leiter der Schutzstation auf Sylt: »Wir würden den Fisch gerne präparieren und in der Arche Wattenmeer ausstellen, denn der Mondfisch ist ja ein sehr ungewöhnliches Meerestier. Allerdings müssen wir noch die Kosten prüfen, ob wir den echten Körper präparieren lassen oder einen Abguss herstellen lassen. Der Finder hat bereits zugesichert, sich an den Kosten zu beteiligen, das freut mich besonders.« Die Mondfisch-Strandungen der letzten Jahre sind im Strandfunde-Portal online unter ww.BeachExplorer.org dokumentiert.

Immer wieder im November und Dezember stranden exotische Fische an den Nordseeküsten. Mondfische sind weltweit in den warmen Meeren verbreitet und gelangen im Sommerhalbjahr mit den Meeresströmungen in die Nordsee. »Mondfische ernähren sich vor allem von Quallen und ähnlichen Hochseetieren, also von Beute, die hauptsächlich aus Wasser besteht und kaum Kalorien enthält. Sie schwimmen daher sehr langsam und sind sozusagen ›Energiesparfische‹«, erklärt Biologe Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer die ungewöhnliche Lebensweise dieser Fischart. 

(Foto: Tobias Friedlaender/Schutzstation Wattenmeer)