Rinken-Chronik

Neuzugang im Sylter Archiv

Große Freude herrschte im Sylter Archiv, als vor einigen Wochen eine Version der Rinken-Chronik zurück auf die Insel Sylt kam, auf der und für die sie geschrieben wurde. Betitelt ist diese Chronik mit »Allerley Berichte größten Theils über Sylt betreffend der Vorzeit und Gegenwart aus alten Schriften und Sagen zusammengestellt von Hinrich Reinert Hinrichs«. Eine Spenderin, die nicht genannt werden möchte, hatte das Manuskript von einem privaten Sammler erstanden und dem Sylter Archiv als Schenkung übergeben.

Bürgermeister Nikolas Häckel mit der dritten Version der Rinken-Chronik

Henning Rinken, auch Hinrich Reinert Hinrichs genannt, ist neben C.P. Hansen der bedeutendste Chronist der Insel. Seine »Chronik betreffend der Insel Sylt« stellt eine der wichtigsten Quellen zur Erforschung der Sylter Geschichte dar. Die Erstfassung der Chronik befindet sich in der Staatsbibliothek in Berlin. 1992 wurde die Transkription, erstellt von Karl Schmidt-Rodenäs und Albert Panten, im Nordfriesischen Institut veröffentlicht. Die nun nach Sylt heimgekehrte »3. Version« weist etliche Kürzungen und Variationen zur Erstfassung der Chronik auf. Der Text wurde wahrscheinlich für den Sylter Schneidermeister Johannes Ebe Nickelsen (1805-1879) angefertigt. Sein Name findet sich ebenfalls auf der Titelseite des Manuskripts, jedoch in einer anderen Handschrift als der Titel. J.E. Nickelsen war ein Schwager von C.P. Hansen und es steht zu vermuten, dass nach Nickelsens Tod die Chronik in den Besitz seines Schwagers überging.

Im ersten Schritt wird der Neuzugang nun digitalisiert. Danach wird Albert Panten, der seit Jahrzehnten zur nordfriesischen Geschichte forscht, die Transkription vornehmen. Dieser wird in gedruckter Form im Sylter Archiv dem interessierten Publikum zugänglich sein.