Küstenschutz auf Sylt

Positive Bilanz der Frühjahrsdeichschau

Jährlich im Frühjahr nehmen Fachleute des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) gemeinsam mit Vertretern von lokalen Institutionen die Deiche der Insel in Augenschein. Vor allem nach den starken Winterstürmen, die die Insel heimgesucht haben, ist es Teil des Küstenschutzes auf der Insel, die Deiche regelmäßig zu kontrollieren. Als Teilnehmer konnte der LKN.SH den Landeszweckverband Sylt (LZV Sylt), den Deich- und Sielverband Nösse (DSV Nösse), die Söl’ring Foriining, den Kreis Nordfriesland, die Bundeswehr, den Verein Jordsand und die Schutzstation Wattenmeer bei der Frühjahrsdeichschau begrüßen.

Fazit der Deichschau auf Sylt: Die Landesschutzdeiche Nössedeich, Deich Ratumbecken und Deich Ratum-Inge befinden sich in einem guten und wehrhaften Zustand. Während des Rundgangs wurde der LKN.SH von den Schauteilnehmern angeregt, die Beweidung im Bereich Nössedeich auf das erste Unterhaltungsfeld auszuweiten. Jedoch steht diese Anregung in Konflikt mit den Naturschutzmaßnahmen, die aufgrund der Unbeweidung eine Erhöhung des Artenreichtums an Pflanzen und Vögeln erreichen sollen. Aus Küstenschutzsicht ist das Vorland in seinem jetzigen Zustand ausreichend entwässert. Der Nössedeich gliedert sich auf seiner knapp 13 Kilometer Länge in vier Unterabschnitte. Im Zuge einer neuerlichen Deichverstärkung (Erhöhung der Kronenhöhe, Veränderung des Deichprofils durch flachere Außenböschungen, veränderte Deichbreiten und Bermen) von 1982-1993 wurden die Deckwerke erneuert. Zur Pflege des Deiches wird die Grasnarbe von Schafen beweidet, wozu die Deichflächen parzelliert wurden.
Im Bereich Rantum-Inge wurde von den Schauteilnehmern bemängelt, dass in Teilen des landseitigen Schutzstreifens der Landesschutzdeich gebaut wurde. Dieser ist aber nach dem Landeswassergesetz SH nicht zulässig. Seit 1988/89 wird das Gebiet durch einen Deich, der eine Länge von rund 1,67 Kilometern hat, zur Verbesserung des Küstenschutzes unterstützt. Der Deich Rantum-Inge schließt an den Deich Rantum Damm an. Der Deich erfüllt jedoch nicht die Kriterien eines Landesschutzdeiches, da er einen geringeren Schutz bietet.
Während der Deichschau wurde auch der Deich Rantumbecken von den Fachleuten inspiziert. Durch die Errichtung des Rantumdamms wurden rund 600 Hektar trockengelegt. 1988/89 fand in einen Abschnitt eine erste Deichverstärkung statt, da der Damm im Zusammenwirken mit dem dahinter gelegenen Binnendeich als Landesschutzdeich gilt. Bei dieser Deichverstärkung wurde eine Anpassung des Deichfußes sowohl im Außen- als auch im Innenbereich vorgenommen.
Weiterhin wurden die konstruktiven Anlagen des LKN.SH inspiziert. Somit konnte die Frühjahrsdeichschau auf Sylt mit einem positiven Fazit seitens der LKN.SH abgeschlossen werden.