Museum Kunst der Westküste

Foto: © Nolde Stiftung Seebüll

 

Paradies für Kunstfans

Meer, Strand, Küste – gibt es schönere Motive in der Malerei? Das Museum Kunst der Westküste hat sich dem faszinierenden Themenspektrum »Meer und Küste« verschrieben und präsentiert in zwei Ausstellungen den Maler Emil Nolde und die Künstlerin Susanne Kessler. Hier ist nicht nur die ausgestellte Kunst sehenswert, sondern auch das Zusammenspiel der Architektur, den überraschend unterschiedlichen Ausstellungsräumen, dem wunderschönen Garten und dem Gasthof.

Vom 9. September 2018 bis 6. Januar 2019:

Emil Nolde und das Meer
Der bedeutende Expressionist Emil Nolde (1867–1956) hat sich intensiv und über Jahrzehnte hinweg mit dem Meer auseinandergesetzt. Der Urgewalt, Kraft und nicht zuletzt den Farben des Wassers versuchte er, sich immer wieder neu zu nähern. Trotz der überragenden Bedeutung des Motivs in Noldes Œuvre hat es bislang keine museale Ausstellung zu diesem spannenden Sujet gegeben. Das Museum Kunst der Westküste, das mit seiner Sammlung und seinem Ausstellungsprogramm dem Thema »Meer und Küste« verpflichtet ist und selbst Werke von Emil Nolde zu seinem Bestand zählt, stellt sich dieser Herausforderung. Für die Ausstellung wurde im nahe gelegenen Seebüll, wo die Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde alle wissenschaftlichen und ausstellungsbezogenen Anliegen zusammenführt, eine exzellente Auswahl getroffen: Das breite Spektrum von Noldes Meeresbildern, das sich in über fünf Jahrzehnten entwickelt hat, wird nun erstmals anhand von von 25 Gemälden und über 50 Aquarellen präsentiert.

Bis 5. Januar 2019:

Susanne Kessler »Odissea« 
Während ihres Aufenthalts als Artist-in-Residence im Museum Kunst der Westküste stieß die in Rom und Berlin lebende Künstlerin Susanne Kessler auf eine »Zeichnung«, hinter der sich eine spektakuläre Geschichte verbirgt: Die Odyssee des Vollschiffs »Susanna« bei seiner Umsegelung von Kap Hoorn. Unter der Führung des Föhrer Kapitäns Christian Simon Jürgens (1875–1959) geriet der Dreimaster 1905 in 99 Tage anhaltende Stürme um Kap Hoorn. Die Fahrt gilt bis heute als der härteste, brutalste und tapferste Törn in der internationalen Seefahrtgeschichte. Ausgehend von der »Zeichnung«, entwarf Susanne Kessler die Rauminstallation Odissea. Im gleichnamigen Film wird das abstrakte Liniengefüge dem Gezeitenwechsel ausgesetzt.

Susanne Kesslers Modelle, Zeichnungen, Videos und Bildwerke, die den Werkprozess begleitet haben, verdeutlichen, dass die Geschichte universelle Gültigkeit besitzt und stellvertretend für unendlich viele leidvolle Irrfahrten in früheren und heutigen Zeiten steht.