Sonderausstellung im Kaamp-Hüs

Ein Wiedersehen mit Christian Hinrich

Wer in Kampen zu Gast ist, sucht nach dem Besonderen. Für viele Kunstfreunde war der Besuch der Kampener Galerie Christian Hinrich im Wattweg, die bis 2011 ein Treffpunkt für Kunstinteressierte war, immer wieder ein Faszinosum. »Ein Bild muss empfunden werden«, war das Credo des Künstlers, der seine Künstlerkarriere unter dem Pseudonym »Ole Gynt« begann.

Bereits als Kind speicherte er bei Streifzügen über die Insel innere Bilder magischer Momente ab, die er auf einzigartige Weise in überwiegend lasierender Öltechnik – später auch Arcyl – auf der Leinwand konservierte. Wattlandschaften und Lichtstimmungen sind vorherrschende Motive, die Kunstliebhaber verführten und zu Sammlern werden ließen. Tiefe Lebenserfahrung und eine unbestechliche Beobachtungsgabe ermöglichten ihm auch einzelne intensive Porträts und abstrakte Werke. Der Tourismus-Service Kampen präsentiert in einer Sonderausstellung vom 15. Oktober bis 31. März 2019 den außergewöhnlichen Künstler Christian Hinrich. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Tourismus-Service Kampen im Kaamp-Hüs zu sehen. Eine stille Hommage soll die Ausstellung für seine 2017 verstorbene Ehefrau Gunda Claussen sein, die nicht nur sein Engagement für die Kunst förderte, sondern ihm auch Rückhalt bei gesellschaftspolitischen Aktivitäten bot, mit bleibenden positiven Ergebnissen für Kampen und die Insel Sylt. Christian Hinrich starb 2011 nach schwerer Krankheit. Zu Lebzeiten kämpfte er gegen das Bauprojekt »Atlantis«, war aktives Mitglied der »Naturschutzgemeinschaft Sylt NF« und beim Aufbau des »Naturzentrums in Braderup« beteiligt. Und das alles aus Dankbarkeit für schöne Jahre auf Sylt, damit auch kommende Generationen etwas von der unberührten Schönheit der Insel finden, was noch nicht den Spekulanten geopfert wurde.