Kundgebung »Umdenken«

Heimatverein Sölring Foriining

»Viele Sylter beginnen jetzt wirklich umzudenken und trauen sich, sich auch öffentlich für den Schutz unserer Insel einzusetzen. Unser Kampf zum Schutz des Steinzeitgrabs Denghoog in Wenningstedt scheint ein lange fehlendes Ventil geöffnet zu haben«, macht Maren Jessen, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Sölring Foriining, deutlich. »Wer an der Insel hängt und sie nicht weiter dem kommerziellen Ausverkauf preisgeben möchte, kann sich jetzt positionieren. Für Sonnabend, den 20. April, um 15 Uhr, laden wir alle, deren Herz an Sylt hängt, zu einer gemeinsamen Kundgebung ein, die am Steinzeitgrab Denghoog beginnt und durch Wenningstedt führen wird.«

Die Kundgebung unter der Überschrift »Umdenken« ist in den Kampf um den Schutz des Steinzeitgrabs Denghoog eingebettet. Ein geplantes Bauprojekt in Wenningstedt macht den Heimatverein zum Spielball der staatlichen Institutionen. Das führt zu immer vehementeren Protesten der Insulaner gegen die Politik und zu der Forderung, Sylt nicht weiter dem Kommerz zu opfern. Neben dem Steinzeitgrab Denghoog in Wenningstedt ist ein Neubau geplant. Aus einem kleinen Nachbarhäuschen soll ein Gebäude mit vier unterkellerten Wohnungen und acht Parkplätzen entstehen. Da die oberirdische Fläche nur 290 Quadratmeter betragen darf, baut der Investor unterirdisch – und damit in gefährlicher Nähe der Tragsteine des Steinzeitgrabs. Würden diese durch die Erschütterung der Baumaßnahme oder dem Abtrag des Erdreichs ins Wanken geraten, könnte der zwölf Tonnen schwere Deckstein abstürzen. Und damit das Steinzeitgrab unwiederbringlich zerstören. Nicht gesichert ist bislang auch die Zuwegung zu dem geplanten Neubau. Auf Wunsch des Investors soll sie über einen schmalen, bislang als Geh-und Radweg eingetragenen Weg erfolgen, der sich im Besitz des Heimatvereins Sölring Foriining befindet. Trotz eines finanziellen Angebots in sechsstelliger Höhe hat die Sölring Foriining dazu ihre Zustimmung verweigert. Unterstützt wurde sie dabei in ihrer aktuellen Sitzung von den Gemeindevertretern in Wenningstedt, die ihre Zustimmung zum Wegerecht ebenfalls verwehrten.

Foto: Sölring Foriining