Sölring Foriining und Sölring Museen

Zeitgemäße Neuausrichtung

Die Sölring Foriining ist mittlerweile über 113 Jahre alt. Höchste Zeit, die Menschen einmal zu fragen, ob der Heimatverein noch auf dem richtigen Weg ist. Das hat die Sölring Foriining unter zur Hilfe-nahme der professionellen Sylter Marketing-Agentur »Markenjung« im vergangenen Herbst getan. Sven Lappoehn, Geschäftsführer der Sölring Foriining, spricht in einem Interview darüber.

Was genau steckt hinter »zeitgemäße Neuausrichtung«?

Wir sind in den letzten drei Jahren sehr aktiv gewesen: Die Museen haben mit Alexander Römer einen neuen Leiter bekommen, die Häuser in Keitum werden saniert, der Kampf um den Schutz des Denghoog in Wenningstedt wird von uns geführt. Die Dinge halten uns zusätzlich zum ganz normalen Arbeitsanfall ziemlich in Atem. Deshalb wollten wir wissen, ob wir die eigentlichen Aufgaben noch erfüllen.

Was ist bei der Umfrage herausgekommen?

Die Umfrage hat ergeben, dass wir für Sylt absolut unentbehrlich sind. Das empfinden die Urlaubsgäste ebenso wie die Insulaner. Allerdings wissen viele Leute gar nicht, was wir neben der Museumsarbeit genau tun oder halten uns für »staubig« und »veraltet«. Deshalb haben wir unseren Außenauftritt neu gestaltet und treten jetzt viel moderner in Erscheinung. Zugleich haben wir zwei neue Webseiten erstellt. Der nicht mehr zeitgemäße digitale Auftritt war einer der größten Kritikpunkte der Befragten.

Warum wurden gleich zwei Webseiten erstellt?

Wir haben jetzt eine Webseite für unsere Museen (www.soelring-museen.de) und erstellen gerade eine für unseren Verein (www.soelring-foriining.de). Bei der Analyse haben wir erkannt, dass der Verein wieder mehr Luft zum Atmen braucht. Der Erfolg der Museen hat viele unserer Aktivitäten im Bereich Natur- und Umweltschutz überstrahlt. Durch die separaten Internetauftritte können wir besser darstellen, was der Verein neben den Museen noch alles macht und so Menschen für uns interessieren, deren Fokus nicht auf dem Bereich Kultur liegt.

Warum wurden die Namen der Museen geändert?

Wir haben uns die Namen aus Sicht der Touristen angeschaut. Verstehen sie auf den ersten Blick, was sie in unseren Häusern erwartet? Da, wo es Diskrepanzen gab, haben wir Änderungen vorgenommen. So wurde aus Denghoog das Steinzeitgrab Denghoog. Da hat jeder sofort ein Bild im Kopf. Aus dem Heimatmuseum Keitum wird Sylt Museum, aus der Vogelkoje Kampen wird Naturpfad Vogelkoje Kampen und aus dem Altfriesischen Haus wird Altfriesisches Haus seit 1640.

Warum hat »Sölring« jetzt kein Apostroph mehr?

Das hat nichts mit unserer Neuausrichtung zu tun, sondern ist nur die Gleichzeitigkeit der Ereignisse. Sölring ist eine Sprachsprache. Bis zur Erstellung des Möllerwörterbuches 1916 wurden alle Verlängerungen oder Ableitungen mit Apostroph geschrieben. Es gab bis dahin auch keine Groß- und Kleinschreibung. Das wurde in den 60er Jahren geändert und jetzt auch bei uns, weil wir alle Druck- erzeugnisse an unseren neuen Außenauftritt anpassen.