Bewahrung der Sylter Geschichte

Übergabe eines lithographischen
Drucksteins an das Sylter Archiv

Die Freude bei Elisabeth Westmore und der Gemeinde Sylt ist groß: Dagmar und Michael Lönnecker, Besitzer des Geschäfts »Schönes & Altes« in Westerland, übergaben einen lithografischen Druckstein an das Sylter Archiv. Die beiden gehen ihrer Leidenschaft für Kunst und Antiquitäten nach und haben den Stein in einer Hamburger Druckerei entdeckt.

Nikolas Häckel, Elisabeth Westmore und Dagmar Lönnecker mit ihrem Michael bei der Schenkung im Sylter Archiv

Nun freuen sie sich, die etwa 35 Kilogramm schwere Druckplatte aus Solnhofener Naturstein dem Sylter Archiv als Schenkung übergeben zu können. »Uns liegt es sehr am Herzen, dass die Geschichte bewahrt wird und dass dieses besondere Stück die richtige Anerkennung findet. Und da ist das Sylter Archiv die richtige Adresse«, sagen Dagmar und Michael Lönnecker. Dieses Stück Inselgeschichte zeigt eine Abbildung Sylts mit einem Text über die »Königin der Nordsee« und ihren umfangreichen touristischen Angeboten. Zu lesen sind beispielsweise Eigenschaften wie stärkster Wellenschlag der Westküste, prachtvoller Badebestand, aber auch dass die Badestadt Westerland ausgezeichnete Hochdruck-Wasserleitung, Voll-Kanalisation und elektrisches Licht hat. Die im Text vermerkte Jahreszahl, 1905, ist im Zusammenhang mit der Gästezahl dieses Jahres, dem 50-jährigen Jubiläumsjahr des Bades Westerland, erwähnt. Laut des Drucksteins könnten die 22.152 Kurgäste damals Insel-Ausflüge, Kurkonzerte, Segelboot- und Dampfer-Lustfahrten unternehmen sowie Seehunde und Wasservögel jagen. Elisabeth Westmore, Leitung Sylter Archiv, stellte die These auf, dass es sich um eine Druckvorlage für Papier handelt. »Vermutlich ist es eine Druckvorlage für ein Plakat; ob der Entwurf je zur Ausführung kam, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Diese Form der Texte, das Durcheinander der Schrifttypen und Aussagegen sind außergewöhnlich.« Auch Bürgermeister Nikolas Häckel zeigt sich von der Schenkung begeistert: »Wir sind dankbar und freuen uns sehr. Natürlich lebt das Archiv davon, dass solche Stücke entdeckt und dann an uns übergeben werden. Ist es doch Teil der Geschichte Sylts.«