Reisebericht von Udo Fremder

Eine Faszinierende Reise
durch Kanada und Alaska

Am 10. Mai landeten wir bei frühlingshaftem Wetter in Calgary/Kanada. Der angenehme Tagesflug in der Premium Economy Klasse der Air Kanada dauerte lediglich 8,5 Stunden, und wir hatten eine spektakuläre Aussicht auf das verschneite und vereiste Grönland. Empfangen wurden wir von unserer deutschsprachigen Reiseleiterin Gudrun, die sich als Glücksgriff erwies. Unaufdringlich begleitete sie uns und es blieb keine Frage unbeantwortet. In »unserem« 50er Bus konnte jeder der 20-köpfigen Gruppe für das sechstägige Vorprogramm einen Fensterplatz einnehmen. Bei strahlendem Sonnenschein und Sicht auf schneegepuderte Gipfel ging es unter anderem mit der Banff Gondola auf die Spitze des Sulphur Mountain, zum berühmten Fairmont Chåteau Lake Louise mit Spezialfahrzeugen auf das Columbia Icefield, einem 325 Quadratkilometer großem Gletscher mit 320 Meter dickem Eis. Auf dem Weg nach Jasper, Kamloops und Vancouver ging es vorbei an atemberaubenden Wasserfällen, Bergseen und Gletschern. Ein noch nicht lange aus dem Winterschlaf erwachter Schwarzbär ließ sich aus nächster Nähe fotografieren. Eine der schönsten Städte Nordamerikas ist sicherlich Vancouver. Gudrun inspizierte mit uns die nähere Umgebung und unser immer sicher steuernder Fahrer Jules brachte uns zu den letzen Zielen unseres Vorprogramms: in den Stanley Park mit einer großen Sammlung von Totempfählen, nach Grandville Island mit der sehenswerten Markhalle und zur Capilano Suspension Bridge. Über die spektakuläre Hängebrücke gelangten wir zu einem beeindruckenden Baumwipfelpfad für Schwindelfreie.

Am 16. Mai hieß es beim Verlassen unsers Busses im Terminal des modernen Canada Place Abschiednehmen von den Beiden. Der zweite Reiseteil begann. War das Vorprogramm noch zu toppen? An Bord der Regent Seven Seas Mariner verwöhnen 445 Besatzungsmitglieder die selten mehr als 600 Gäste. Wir konnten unsere Suiten mit Balkon gleich beziehen. Uns standen 28 Quadratmeter zur Verfügung. Einige Teilnehmer gönnten sich auch ein paar mehr. Seit 2001 kreuzt die Mariner über die Weltmeere und ist gut in Schuss. Abends trafen wir uns zum Cocktail und legten Treffpunkte und Zeiten für den nächsten gemeinsamen Landgang fest. Anschließend ging es allabendlich in das schöne Hauptrestaurant Compass Rose. Zusätzlich hatten wir alle die Gelegenheit, mindestens einmal im Steak House Prime 7 und im französischen Restaurant Chartreuse zu essen. Nicht besser, aber eine schöne Abwechslung. Am ersten Seetag ging es durch die spektakuläre Inside Passage. Gleichzeitig hieß es für alle, das Schiff zu erkunden. An allen Ecken lockten Leckereien und kühle Getränke. Rustikal ging es auf unserem ersten Ausflug in Ketchikan zu. Im Herzen des Grant Island State Marine Park erklärte uns eine Rangerin die Besonderheiten des Regenwalds und anschließend präsentierte uns der Koch der Ranch einen Topf mit Meeresfrüchten, Gemüse und Wurst, den er einfach auf dem Tisch ausleerte. Gegessen wurde mit den Händen. In Sitka stiegen wir auf ein kleineres Boot um: Tierbeobachtung stand auf dem Programm. Auf einer Boje kämpften Seehunde mit Seelöwen um den besten Platz, und auf der Spitze thronte ein Weißkopfseeadler als Schiedsrichter. Unzählige Seeotter brachten sich in Pose und eiferten um den Preis für das breiteste Grinsen. Auf den Spuren der Goldgräber ging es von Skagway aus mit der Oldtimer Eisenbahn der Yukon Railway durch Tunnel und über spektakuläre Brücken nach British Columbia. Die versprochenen Buckelwale konnten wir erst in Juneau beobachten. Sie präsentierten mehrmals ihren Rücken, bevor sie abschließend zum ca. achtminütigen Abtauchen die »Heckflosse« aus dem Wasser streckten. Am spektakulärsten allerdings waren die Flüge mit den Helikoptern und Wasserflugzeugen. Ob der Dudelsack spielende Pilot, stehend vor dem Wasserfall auf der Kufe seines Wasserflugzeugs, oder die Grizzlybären – unvergessliche Momente! In Prince Ruppert fuhren einige das erste Mal mit einem Kajak. Und in einem Zweier ist es nicht einfach, geradeaus zu fahren! Leider regnete es in unserem letzten Hafen Viktoria stark und wir mussten feststellen, dass bei unserer Gourmet Safari noch »Luft nach oben« war.

Aller Abschied ist schwer: Er wurde uns in dem weltpremierten Flughafen von Vancouver und unserer hervorragenden Reiseleiterin aber so angenehm wie möglich gemacht. Eine fantastisch harmonierende Gruppe traf sich, um etwas zu erleben und kehrte mit traumhaften Erinnerungen an eine einmalige Natur und schönen gemeinsam verlebten Stunden zurück.
Einzigartig war es!

Alaska von seiner schönsten Seite: Die historische Promenade des Städtchen Ketchikan wurde auf Pfählen gebaut und führt am Ufer des Ketchikan Creek entlang.