Vortragsreihe Freundeskreis Sölring Museen

»Die Nordfriesen und die
nordfriesische Sprache in den USA –
damals und heute«

Am Mittwoch, den 18. September, um 19.30 Uhr, lädt der Freundeskreis Sölring Museen zu seinem letzten Vortrag der Reihe 2019 in das Sylt Museum ein. Robert Kleih, Doktorant an der Europa Universität Flensburg, berichtet in seinem Vortrag von seinen Forschungsergebnissen über die friesischen Auswanderer mit dem Blick auf die heute gelebte Kultur der Nachfahren in den Communities. Die nordfriesische Amerika-Auswanderung erstreckte sich über einen Zeitraum von ca. 120 Jahren in mehreren Auswanderungswellen.

Robert Kleih behandelt in seinem Vortrag die Auswanderungsgeschichte, die aktuelle Situation der Nordfriesen und deren Nachfahren sowie die nordfriesischen Sprache in den USA.

Innerhalb dieser Wellen veränderten sich die Motivation und die Auswanderungsgebiete der Nordfriesen gewaltig. Ab 1848 suchten die ersten nordfriesischen Auswanderer aus politischen (Schleswig-Holsteinische Erhebung) oder wirtschaftlichen Gründen den Weg in die Neue Welt, hinzu kam zur selben Zeit der Goldrausch in Kalifornien, der eine große Sogkraft auf Auswanderer aus ganz Europa ausübte. Die letzten nordfriesischen Auswanderer kamen nach dem Zweiten Weltkrieg fast gänzlich von Föhr und Amrum, die sich primär im Großraum New York niederließen. Ihnen half dabei ein sehr starkes Netzwerk von bereits ausgewanderten Föhrern und Amrumern. Nach 1966 ebbte die nordfriesische Amerika-Auswanderung ab, die nordfriesische Community in New York verzeichnete in dieser Zeit jedoch eine bis dahin ungewohnte Größe. In New York bestanden mehrere Föhrer und Amrumer Vereine. Man traf sich dort regelmäßig, sprach über den Job, die Familie oder die alte Heimat und tat dies alles wie gewohnt auf Friesisch. Bis heute gibt es noch einige hundert Nordfriesen in Amerika und deren Nachfahren, die zum Teil noch Nordfriesisch oder Plattdeutsch sprechen.

Der Vortrag ist für Mitglieder des Freundeskreis Sölring Museen kostenfrei, für alle anderen Gästen beträgt der Eintritt zehn Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.