Silke v. Bremen (Initiatorin des Gedenksteins), Dr. Sabine Sütterlin-Waack (Ministerin für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein), Peter Schnittgard (Bürgervorsteher der Gemeinde Sylt) und Nikolas Häckel (Bürgermeister der Gemeinde Sylt) weihten zusammen mit zahlreichen Interessierten, Politikern, Gemeindevertretern, Naturschützern und Schülern die Gedenktafel für die Opfer der Sylter Wehrmachtsjustiz imDritten Reich ein.

Gedenktafel für die Opfer
der Sylter Wehrmachtsjustiz

Es ist ihr eine Herzensangelegenheit: Initiatorin Silke v. Bremen freut sich ganz besonders über die Einweihung der Gedenktafel für die Opfer der Sylter Wehrmachtsjustiz im Dritten Reich. Hat sie doch bereits 2017 den Antrag für die Gedenktafel bei der Gemeinde Sylt gestellt. Auf dem Weg wurde sie nicht nur von zahlreichen Spendern, die das Projekt finanziert haben, sondern auch von vielen Befürwortern und der Gemeinde unterstützt. Anlässlich der Einweihung reiste die Ministerin für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Sabine Sütterlin-Waack, nach Sylt und ehrte in ihrer Rede die Opfer. Auch Nikolas Häckel, Bürgermeister der Gemeinde Sylt, sprach über die Wichtigekit einer solchen Tafel. In den letzten Kriegsmonaten wurden auf Sylt im Morsumer Wäldchen, im Dünental bei Mövenberg, Baakdeel und im Dünental südlich von Westerland (heute Gelände des Campingplatzes) Wehrmachtsangehörige hingerichtet.
Die Unterlagen zu den Todesurteilen sind größtenteils vernichtet worden. Dokumentiert sind fünf Todesurteile des »Gericht des Seekommandanten Nordfrieslands«, das seinen Sitz in der Steinmannstraße in Westerland hatte. Zwischen Dezember 1944 und April 1945 verurteilten Marineoberstabsrichter Walter Muysers und Marinestabsrichter Hermann Buggele die angeklagten Soldaten Franz Quapil, Friedrich Rainer, Paul Fromme, Christoph Kreusler und Alfons Henrion zum Tode. Sie wurden in einem südlich von Westerland gelegenen Dünental hingerichtet. Der Standort an der Kreuzung Stranddünenweg/Dünensteg in Höhe des nördlichen Endes des Westerländer Campingplatzes wurde bewusst gewählt, denn von hier aus fällt der Blick auf den Platz des Kriegsgerichts. Die Einweihung des Gedenksteins ist ein Schritt gegen das Vergessen. Er erinnert an die Opfer der Wehrmachtsjustiz, die erst über 50 Jahre später, ab 1998, durch das »Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile« und dessen Erweiterungen rehabilitiert wurden.