Landgang der Babykröten

Sölring Foriining und
Schutzstation Wattenmeer

In den Dünen östlich der Sansibar haben die Sylter Naturschutzverbände, der Landschaftszweckverband sowie der Kreis Nordfriesland im Frühjahr 2019 mehrere Dünentümpel angelegt. Dort schlüpfte in den vergangenen Tagen die erste neue Generation der bundesweit stark gefährdeten Kreuzkröten.
In diesem Sommer steht aufgrund des nassen Winterhalbjahrs genug Wasser in den Dünentälern, um den kleinen Amphibien ein Heranwachsen zu erlauben. Etwa acht Wochen hat die Entwicklung von der Ablage der Laichschnüre bis zum Landgang der kleinen, noch mit einem Stummelschwanz ausgestatteten, Babykröten gedauert. Außer Kreuzkröten, die sehr sonnige und sandige Lebensräumen brauchen, haben auch die deutlich häufigeren Erdkröten hier das Licht der Welt erblickt. Das überraschte die Sölring Foriining und die Schutzstation Wattenmeer, die wöchentlich den Wasserstand in den Dünentälern und die Entwicklung der Kröten beobachten. Hierzu erläutert Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer: »Die Erdkröten sind zur Eiablage mit über 100 Exemplaren an den Kreuzkröten-Tümpeln erschienen. Das ist ein Zeichen für das Zuwachsen der Dünenlandschaft. Eigentlich sollten in der Dünenheide nur Kreuzkröten leben können. Wir hoffen, dass wir in Zukunft das Kräfteverhältnis wieder in Richtung der für Sylt typischen Kreuzkröte verschieben können.«

Fachgespräch und Quappensuche: Angela Schmidt (Schutzstation Wattenmeer), Dr. Roland Klockenhoff (Naturschutzgemeinschaft Sylt) und Matthias Jacobsen (Sölring Foriining)