Gemeinde Sylt gratuliert zum 100. Geburtstag

100 Jahre Frida Dambrowsky

Wie fühlt man sich, wenn man 100 Jahre alt geworden ist? »Eigentlich wie immer«, sagt Frida Dambrowsky kurz und knapp. Bestätigen oder dementieren können das auf Sylt nur exakt fünf Personen, denn so viele Hundertjährige leben derzeit auf der Insel.

Bürgervorsteher Peter Schnittgard und Bürgermeister Nikolas Häckel gratulierten Frida Dambrowsky zu ihrem 100. Geburtstag, den sie mit Familie und Freunden verbrachte. (Foto: Sylt Connected)

Vieles hat sie in 100 Jahren erleben dürfen und auch müssen. Mit den Goldenen Zwanzigern startete sie ihr Leben in einer Zeit, die nach dem Ersten Weltkrieg durch Wirtschaftsaufschwung und aufblühende Kunst, Kultur und Wissenschaft geprägt war, mit dem Nationalsozialismus dann aber in der dunkelsten Ära der deutschen Geschichte mündete. Nach Sylt verschlug es die gebürtige Ostpreußin nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Ihr Mann Heinz-Wilhelm hatte im Krieg einen Arm verloren und kam in ein Sanatorium an der Nordsee. Sylt stand damals noch unter britischer Besatzung, niemand vom Festland durfte die Insel betreten. Wegen der Verletzung ihres Mannes bekam Frida Dambrowsky dann aber doch eine eintätige Besuchserlaubnis – und verließ die Insel anschließend einfach nie wieder.

Mehr als 70 Jahre ihres Lebens hat sie seitdem in dem Haus verbracht, in dem sie noch heute lebt und zum 100. Geburtstag ihre Familie und Freunde empfing. Sogar ihr jüngerer Bruder Albert Zander hat sich für dieses besondere Ereignis von Marl in Nordrhein-Westfalen aus auf den Weg nach Sylt gemacht. Mit ihr feierten Bürgervorsteher Peter Schnittgard und Bürgermeister Nikolas Häckel und überbrachten die herzlichsten Grüße der Gemeinde, des Kreises und gar des Landes Schleswig-Holstein in Form einer Urkunde. »Es ist mir eine große Ehre, diesem historischen Geburtstag beiwohnen zu dürfen«, betonte der Bürgermeister. »Mit 100 Jahren, davon 75 Jahre auf Sylt, haben Sie die Insel auf eine Art kennen gelernt, wie nur wenige andere Sylter.«