Georg’s Galerie: »Selbstporträt«

Der neueste »Sylter Baum« des Künstlers und Galeristen Georg Meierhenrich ist wohl sein persönlichster Baum. »Selbstporträt« zeigt seine Geschichte: Der Recycling-Künstler wuchs unter ärmlichen Bedingungen in einer Bergarbeiterfamilie in Westfalen auf. Verwachsen mit dem Stamm, ist Georg als kleiner Junge Teil seines Objekts.

 

Nur mit einem Tuch verhüllt sieht man ihm die Armut an. Mit 19 Jahren flüchtete er aus seiner Perspektivlosigkeit nach Berlin. Ausgestattet mit dem künstlerischen Talent seines Vaters und dem eigenen eisernen Willen gab es erste Erfolge. Ein wichtiges Symbol in diesem Baum ist der Groschen. Er sieht zehn Pfennig als sein Geldstück an, mit dem er früher so einiges machen konnte. 1969 kommt er nach Sylt. In Rückbesinnung an seine erlernten Fähigkeiten im Bergbau begann er, die Idee des Schrottrecyclings umzusetzen. Mit dem ersten Baum als Wandrelief war der Start für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Baum gegeben. In der Baumkrone ist ein kleines Uhrwerk zu entdecken, welches das Räderwerk der Natur darstellt. Und ein besonderes Highlight versteckt sich im Stamm: Unter einem kleinen Mantel ist ein Edelstein, der seine Liebe zu Schmuck ausdrückt. Mit diesen Symbolen wird er eins mit seinem »Selbstporträt«.